Der Heilige Stephanus gilt als der erste Märtyrer des Christentums, da er nur kurze Zeit nach Jesu Auferstehung von Juden unter Mitbeteiligung des Saulus (später der Hl. Paulus) gesteinigt wurde. Der zweite Weihnachtsfeiertag ist das Fest des Heiligen, zu dessen Ehren die Gemeinde Kößlarn den Gottesdienst beging.
Nach dem Heiligen ist auch die „Stephanus-Plakette“ benannt, die das Bistum jährlich verdienten Persönlichkeiten aus den Pfarrgemeinden verleiht. Sie wurde eingeführt vom einstigen Passauer Bischof Antonius Hofmann (1968 – 1984) zur Würdigung von „herausragenden Verdiensten“. In diesem Jahr hatte einer aus der Pfarrei Kößlarn die Ehre, und zwar der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Raymund Vogl-Hainthaler. Vorgeschlagen worden war er vom Dekanatsrat und dessen Vorsitzender Gerda Stöfl. War der Märtyrer (wörtlich: „Zeuge“) Stephanus ein Glaubenszeuge, so trifft dies auch auf Vogl-Hainthaler zu, da er, wie Pfarrer Fleischer anerkannte, regelmäßig ein „Zeugnis des Glaubens“ ablege. Er bekam die Plakette von Fleischer überreicht; Bürgermeister und Kirchenpfleger Willi Lindner und Gerda Stöfl gratulierten ihm. Der Pfarrer schilderte ausführlich Vogl-Hainthalers Werdegang im Dienst der Kirche: 10 Jahre als Ministrant und vier Jahre im Pfarrgemeinderat von Malching, im Anschluss ab 1994 bis heute ganze 28 Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderats Kößlarn, mittlerweile als Vorsitzender. Des Weiteren war und ist er verantwortlich für die Konzeption und Durchführung von Familiengottesdiensten, Wortgottesdiensten, Maiandachten und Überführungen sowie des Nikolausmarktes (dessen Erlöse in gemeinnützige Zwecke fließen), als Lektor und Kommunionhelfer tätig, betätigt sich als Sammler für die Caritas und als Überbringer der Krankenkommunion. Vogl-Hainthaler habe, bilanzierte Fleischer, „immer den Gedanken des Pfarrverbands mitgetragen“. Er habe mit ihm von Beginn seiner Kößlarner Zeit an vertrauensvoll zusammengearbeitet und ihn als Organisator, aber auch als gläubigen Menschen kennengelernt.
Ein weiterer Heiliger, in dessen Zeichen der Gottesdienst stand, ist der Jünger Johannes, der ebenso wie Stephanus auf einem der beiden Kößlarner Seitenaltäre abgebildet ist. Zu seinen religiösen Attributen gehört der Kelch, da er auch als Patron des Weines gilt. Daher ist ihm auch der sogenannte „Johanneswein“ gewidmet, den Pfarrer Fleischer gegen Ende des Gottesdienstes segnete. Dieser Wein gelte “als Zeichen der Liebe und des Lebens“. Im Anschluss traf man sich auf Einladung des Pfarrgemeinderats noch zur Verköstigung des Weines im Pfarrsaal. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Gruppe Aufwind, die erstmals die „Christkindl-Meß“ aus dem bayerisch-egerländischen Raum darbot, von der sich der Pfarrer in seinen Dankesworten äußerst angetan zeigte. -mn