Frauen geben Kirche ein Gesicht“
Katholischer Frauenbund Kößlarn feiert 50-jähriges Jubiläum - Festgottesdienst und Ehrungen
In einer Zeit, in der viele Vereine um ihren Fortbestand bangen müssen, sind 50 Jahre eines noch immer sehr aktiven Frauenbundes in Kößlarn wahrlich ein Grund zum Feiern. So sahen es auch die Mitglieder, die überaus zahlreich der Einladung zum Festgottesdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche sowie zur anschließenden gemeinsamen Feier im Gasthaus Bimesmeier folgten.
„Lasst uns ziehn zu den Quellen des Lebens, wir wollen tanzen gegen den Tod“ – mit diesem Lied eröffnete die Gruppe „Aufwind“ den Gottesdienst und gab damit das diesjährige Jahresthema des Katholischen Frauenbundes vor: Wasser. Pfarrer Jörg Fleischer griff dies in seiner Predigt auf und sprach über das Geschenk der in der Taufe vermittelten Gotteskindschaft und den damit verbundenen Anspruch, „das Wasser zu leben“, indem man den Mitmenschen Nächstenliebe und Fürsorge zukommen lasse. Eine „tragende Säule in Kirche und Gesellschaft“ sei der Katholische Frauenbund Kößlarn durch seine vielfältigen sozialen Aktivitäten wie z. B. die Rumänienhilfe und seinen Einsatz für den Erhalt des Brauchtums wie etwa beim Erntedankfest oder Palmsonntag . Der Frauenbund bringe die Kirche nahe zu den Menschen und schenke ihr ein mütterliches Gesicht. Pfarrer Fleischer mahnte, die Stimmen der Frauen in Kirche und Gesellschaft zu hören. Er ermunterte die Vereinsmitglieder, in Gott verwurzelt zu sein und weiterhin enge Verbindung zum Bistum und zur Pfarrei zu halten. Die Frauen brachten sich in den Gottesdienst durch die Übernahme des Bußaktes, der Lesung und der Fürbitten ein sowie durch einen ansprechenden Text zum Thema „Wasser“. In einer Gabenprozession wurden neben Wasser und Wein auch Brot, Blumen und eine Kerze zum Altar gebracht. Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pfarrer Fleischer bei der Gruppe „Aufwind“ für die musikalische Gestaltung. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er im Namen aller Gremien der Pfarrei der Vorsitzenden Gerda Stöfl einen Blumenstrauß. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Verein gerade auch durch seine Neuzugänge aus der Mutter-Kind-Gruppe in eine gute Zukunft gehe.
Ein Sektempfang leitete den Festakt im Gasthaus Bimesmeier ein. In seinem Grußwort dankte Pfarrer Fleischer der Vorsitzenden Gerda Stöfl für ihr mittlerweile 23-jähriges Engagement an der Spitze des Vereins, auch hob er das starke Mitarbeiterteam hervor. Bürgermeister Willi Lindner würdigte den sozialen Einsatz der Frauen, vor allem ihr Eingebundensein in die Festlichkeiten des Marktes und er ermunterte die Mitglieder, in den kommenden Kommunalwahlen sich als Kandidatinnen aufstellen zu lassen. Vorsitzende Gerda Stöfl erinnerte daran, dass im Mai 1974 Kößlarner Frauen zusammen mit Prälat Sommer und Ortspfarrer Matthias Lechner den Frauenbund Zweigverein Kößlarn gegründet haben. Damals zählte der neue Verein 65 Mitglieder, heute seien es 150. Die Vorsitzende dankte dem Vorstandsteam, das immer viele Ideen einbringe und diese auch tatkräftig umsetze. Ein besonderer Dank galt Maria Schmidbauer und Maria Sonnleitner, die seit mehr als 20 Jahren an ihrer Seite stünden. Maria Sonnleitner ließ die Geschichte des Vereins in launigen Versen Revue passieren. Im Totengedenken gedachte man anschließend der verstorbenen Mitglieder, besonders der kürzlich verstorbenen Therese Weinzierl, die über viele Jahre die Faschingsbälle mit ihren Einlagen bereichert habe. Das anschließende gemeinsame „Vater unser“ galt auch dem früheren Ortspfarrer und geistlichen Begleiter des Vereins Gottfried Werndle, der erst tags zuvor in Burgkirchen am Wald zu Grabe getragen worden war. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden die Ehrungen vorgenommen. Besondere Freude herrschte über die vier Damen, die zu den Gründungsmitgliedern gehörten, die also für ihre 50-jährige Zugehörigkeit zum Verein ausgezeichnet wurden. Sie erhielten eine Dankurkunde, Blumen und eine Anstecknadel. Es folgten die Ehrungen für 40, 30 und 25 Vereinsjahre.
Die Feier fand ihren Abschluss mit Kaffee und einem reichhaltigen Kuchenbuffet, für das die Mitglieder selbst gesorgt hatten. In geselliger Runde bei anregenden Gesprächen hatten die Frauen das erlebt, was den Frauenbund auch ausmacht: Gemeinschaft und Zusammenhalt, Geselligkeit und gute Laune. „Es war eine wunderschöne Feier, danke dafür“ — Einträge wie dieser in der Chatgruppe des Vereins zeigten den Organisatoren, dass sie alles richtig gemacht hatten. — ni