Von Tanja Brodschelm
Rotthalmünster. „Sie alle leben das Wort Gottes und geben der Kirche ein Gesicht. Sie alle sind ein Segen.“ Viele lobende Worte sprach Domkapitular Dr. Hans Bauernfeind am Sonntag in seiner Predigt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Alle fünf Pfarreien feierten gemeinsam den Abschlussgottesdienst der bischöflichen Visitation.
Nach gut vier Monaten Arbeit ging am Wochenende die Visitation im Pfarrverband Rotthalmünster zu Ende. Den ganzen Samstag über nahm sich Dr. Hans Bauernfeind und der Visitationssekretär Markus Sturm Zeit, um mit den verschiedenen Gremien, Jung und Alt, Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen von morgens bis abends zu sprechen.
Am Sonntag nach dem Gottesdienst wurde dann beim Neujahrsempfang im Pfarrheim gefeiert. Höhepunkt war dabei die Übergabe der Spenden aus dem Bunten Abend im Herbst. Und die konnten sich mehr als sehen lassen: Ganze 3700 Euro wurden verteilt.
Jeweils 750 Euro gab es für den Josefiverein Kößlarn und den Rotthalmünsterer Hilfsverein „Hoffnung für Puma“. Und weil am Bunten Abend auch die Pfadfinder fleißig dazu geholfen hatten, bekam der Stamm ebenfalls als kleine Aufmerksamkeit 200 Euro aus dem Erlös überreicht.
Der größte „Spenden-Brocken“ ging dieses Mal an die Ministranten: insgesamt 2000 Euro. „Damit unterstützen wird die Fahrt nach Rom unserer Ministranten im Sommer“, erklärte Pfarrer Jörg Fleischer. Es sei auch ein großes Dankeschön für den ehrenamtlichen Einsatz der Jugendlichen.
Zuvor waren bereits über 20 Ministranten aus den fünf Pfarreien Asbach, Kößlarn, Malching, Rotthalmünster und Weihmörting gemeinsam mit den Geistlichen in die festlich geschmückte Kirche eingezogen – begleitet von den Fahnen der kirchlichen Vereine. Neben Pfarrer Jörg Fleischer waren auch die Ruhestandsgeistlichen Martin Breuer und Josef Bader dabei.
Feierlich wurde der Gottesdienst umrahmt mit Werken für Orgel und Trompete von Telemann, Purcell und Albinoni, gesungen vom Kirchenchor Rotthalmünster unter der Leitung von Rudi Bürgermeister und gespielt an der Trompete von Michael Lakota.
Dr. Hans Bauernfeind zog ein positives Fazit in seiner Predigt zur Visitation: „Ihr seid eine starke Gemeinschaft, die zusammenhält. Ihr alle geht achtsam und respektvoll miteinander um.“ Er spürte, dass vielen das Ehrenamt eine Herzensangelegenheit sei und damit auch Gott die Ehre erwiesen werde.
Was er besonders lobend hervorhob: Alle fünf Pfarreien organisieren einzeln Angebote, aber diese werden von Gläubigen aller Pfarreien angenommen. „Da sind Sie in diesem Pfarrverband weiter als andere.“ Es gebe auch übergreifende Angebote wie Trauercafe, Seniorenarbeit, Pfarrbücherei oder Kinderbibeltag.
„Sie alle tragen gemeinsam Sorge für die Entwicklung des Pfarrverbands. Öffentlich wird die Kirche oft der Rede nach dem Untergang geweiht, aber hier lebt Kirche“, betonte er. Der Visitator erzählte, was den Ehrenamtlichen am Herzen liege, zum Beispiel wie man junge Eltern angemessen anspreche und wie es gelingen könne, den Kindern zu zeigen, wie schön es sei, gemeinsam zu glauben.
Miteinander im Gespräch bleiben, sei hier wichtig. Dr. Hans Bauernfeind erklärte den Gottesdienstbesuchern, er nehme alle Anregungen, Gedanken und Gesprächsimpulse mit nach Passau und werde sie an den Bischof weiterleiten.
Beim Neujahrsempfang anschließend im Pfarrheim erklärte Rotthalmünsters Pfarrgemeinderatsvorsitzende Helene Winkler an den Visitator gerichtet: „Ich danke Ihnen für die Wertschätzung und die aufmunternden Worte.“ Sie begrüßte stellvertretend für alle Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungsmitglieder die Geistlichkeit, aber auch die Bürgermeister der drei Gemeinden: Günter Straußberger (Rotthalmünster), Willi Lindner (Kößlarn) und Georg Hofer (Malching).
Ein besonderer Dank ging dabei an Pfarrer Jörg Fleischer: „Bei dir spürt man die Freude am Glauben.“ Aber auch das Feiern komme nicht zu kurz, was die Beliebtheit des Pfarrers im Pfarrverband noch festige.
Auch Pfarrer Fleischer freute sich „über Ihre Wertschätzung für unseren Pfarrverband“, erklärte er Dr. Hans Bauernfeind. Die Frage: „Warum tut man es?“ beantwortete Fleischer aus vollster Überzeugung: „Ich tue diesen Dienst aus Liebe zu Gott und aus Liebe zur Kirche und zu unseren Pfarreien.“