Von Tanja Brodschelm
Rotthalmünster. Zum dritten Mal fand am Freitag der „Bunte Abend“ für den Pfarrverband statt. Nach fast vier Jahren freute sich Pfarrer Jörg Fleischer besonders, dass wieder viele Pfarrangehörige aus den fünf Pfarreien Asbach, Kößlarn, Malching, Rotthalmünster und Weihmörting gekommen waren.
Schnell waren die Plätze in der Rottalhalle gefüllt. Musikalisch wurde viel geboten, dazwischen immer wieder Lustiges und kulinarisch Süßes aus allen fünf Pfarreien sowie Deftiges von der Hofmetzgerei Rieger. Mitgeholfen wurde auch von den Pfadfindern, die die Besucher bestens bewirteten und die Schänke übernahmen.
Nicht nur am Ende gab es reichlich Applaus, sondern die Besucher bedankten sich auch mit einer großzügigen Spende am Ausgang für den kurzweiligen Abend. Der Erlös wird aufgeteilt für soziale Zwecke in den fünf Pfarreien – unter anderem wurde auch gesammelt für die Romfahrt der Ministranten, den Hilfsverein „Hoffnung für Puma“ und den Josefiverein in Kößlarn.
Die Kößlarner Bläser, kräftig unterstützt von Freunden der Kesslbach Musikanten, eröffneten den Abend und spielten zwischendrin immer wieder auf. Von „Skandal im Sperrbezirk“ bis „Sternenhimmel“ brachten sie den Saal zum Swingen.
Die Vorsitzenden der fünf Pfarrgemeinderäte begrüßten im Anschluss die zahlreichen Besucher, darunter auch die beiden Bürgermeister Günter Straußberger (Rotthalmünster) und Willi Lindner (Kößlarn). Malchings Bürgermeister Georg Hofer ließ sich entschuldigen.
Wie immer gekonnt führte als Moderator Pfarrer Jörg Fleischer durch den bunten Abend, lockerte mit Witzen zwischen den Beiträgen auf und spielte und sang am Ende selbst. Doch zuvor wagten es die Kleinsten der Pfarrei auf die große Bühne: der Kinderchor Cantiamo unter der Leitung von Bettina Sailer, Simone Roscher-Zellner und Karin Orlogi.
Mit ihren hellen und klaren Stimmen, rhythmischen Klatschen und Schnipsen zeigte und sang der Chor, dass er „Musik im Blut“ hat. Die jungen Sänger zwischen fünf und 13 Jahren sorgten mit ihren Liedern für viel Applaus, zum Beispiel als sie von der Feuerwehr sangen, die einen Brand kurzerhand „ausbieselte“.
Die beiden Pfarrsekretärinnen Christiane Rothofer und Monika Knabl traten dann auf die Bühne und zeigten in einem Sketch, wie sie eine Beichthotline einrichten, um den Personalmangel in der Kirche auszugleichen. Der Kirchenchor Rotthalmünster unter der Leitung von Regionalkantor Rudi Bürgermeister zeigte danach, dass die Sänger nicht nur kirchliches Liedgut können, sondern auch weltliche Musik, wie zum Beispiel ein Stück aus „Harry Potter“.
Für viele Lacher im Publikum sorgten anschließend die beiden jungen Mesnerinnen aus Weihmörting, die erst seit einem Jahr im Amt sind. Teresa Walbert und Elli Kümmerle zeigten in ihrem selbst geschriebenen Sketch, wie sie in 50 Jahren als Mesnerinnen immer noch fleißig ihren Dienst in der Sakristei absolvieren. Dabei erinnern sie sich an ihre Anfangszeit zurück und nahmen dabei kein Blatt vor den Mund, als es um Eigenheiten der verschiedenen Pfarrer ging. Sie trafen damit nicht nur ins Schwarze, wie die vielen Lacher bewiesen, sondern definitiv auch den Humor des Publikums.
PGR-Vorsitzender Raimund Vogl-Hainthaler zeigte nicht nur bei einer Witzerunde, was er kann, sondern er holte sich auch Publikum auf die Bühne für einen ganz besonderen „Vereinsausflug“ mit dem Bus (Pfarrer Jörg Fleischer). Später war er noch in einem Sketch mit seinen beiden Töchtern Julia und Constanze Hainthaler zu sehen.
Musikalisch wurde es nach der Pause mit dem Chor VocalMinsta unter der Leitung von Bettina Sailer. Der Frauenchor begleitete sich selbst mit vielen Instrumenten und zeigte auch Humor verbunden mit viel Harmonie in den Stimmen, als sie zum Beispiel das Lied „Was braucht ma in an Bauerndorf“ umdichteten und dem Publikum erklärten, was der Markt Rotthalmünster alles hat und braucht. Zum Beispiel hat man hier „ein Krankenhaus, modernisiert, falls es jemals fertig wird“.
Ein Höhepunkt war die Einlage der Asbacher Ministranten. Die jungen Messdiener suchten einen neuen Super-Mini. Zwei ganz besondere Kandidaten holten sie sich dafür auf die Bühne: die beiden Bürgermeister, die sich zur Freude des Publikums mächtig ins Zeug legten.
Günter Straußberger und Willi Lindner gaben ihr Bestes bei der „Dresscode-Challange“, in dem sie schnell ins Ministrantengwand schlüpften, bei der „Diridari Challange“, als sie mit Klingelbeutel durchs Publikum zogen und Geld sammelten, und bei der „Weihrauch-Challange“, bei der sie den Weihrauch besonders übermütig schwenkten.
Die Ministranten verteilten Punkte und kommentierten die Bemühungen. Leider reichte es am Ende nicht bei den beiden für den Dienst am Altar, aber sie bekamen dafür als Trostpreis eine Dauereintrittskarte für die Asbacher Gottesdienste – natürlich nicht übertragbar.
Der Frauenverein Malching sorgte mit einer sehr sportlichen Einlage für viele Lacher und mächtig Applaus. Unterstützt wurden sie dabei von den Pfarrsekretärinnen und Pfarrvikar Bernadu Cheemalapenta, die bewiesen, wie viel Rhythmus sie im Blut haben. Denn nur so schafften sie es, der Nebenfrau auszuweichen.
Zum Finale kam der Auftritt von Pfarrer Jörg Fleischer gemeinsam mit Florian Kölbl auf die Bühne, wie sie sich in 40 Jahren im Altenheim auf eine Messe vorbereiteten. Sie erinnerten sich an die gute alte Zeit im Pfarrverband zurück und was aus so manchem Pfarrmitglied geworden ist, was beim Publikum bestens ankam.
Nach drei Stunden Programm mit weiteren Sketchen verabschiedete Pfarrer Fleischer die Gäste – im Damengewand und kräftig singend als „Schönheitskönigin von Schneitzlreit“. Da wurden ihm sogar Blumen von Fans zur Bühne gebracht.