Fronleichnam in Kößlarn

Rotthalmünster Pfarrverband am 07.06.2024

II

Kirche auf dem Weg -Kößlarn feiert Fronleichnam

Zu den sym­bo­li­schen Hand­lun­gen des Fron­leich­nams­fes­tes gehört vor allem die fest­li­che Pro­zes­si­on zu vier Altä­ren, an denen Evan­ge­li­umstex­te vor­ge­le­sen, Für­bit­ten vor­ge­tra­gen und der eucha­ris­ti­sche Segen gespen­det wird. Sol­che Pro­zes­sio­nen erfreu­ten sich vor allem in der Barock­zeit größ­ter Beliebt­heit und wur­den mit allem Pomp durch­ge­führt; sah man doch dar­in auch ein tri­um­pha­les Bekennt­nis zur katho­li­schen Leh­re. Doch geht die Pra­xis der christ­li­chen Pro­zes­sio­nen viel wei­ter zurück. Im aus­ge­hen­den vier­ten Jahr­hun­dert berich­tet die spa­ni­sche Pil­ge­rin und ver­mut­li­che Non­ne Ege­ria (auch Aethe­ria) anläss­lich ihrer Rei­se ins Hl. Land von fei­er­li­chen Pro­zes­sio­nen der dor­ti­gen Chris­ten, die von Beth­le­hem nach Jeru­sa­lem führ­ten. Gera­de die ger­ma­ni­schen Völ­ker grif­fen dies nach ihrer Chris­tia­ni­sie­rung begeis­tert auf. Und so ver­wun­dert es nicht, dass die ers­te nach­weis­ba­re Fron­leich­nams­pro­zes­si­on etwa 1274 in der Köl­ner Kir­che Sankt Gere­on statt­fand. Wie­der­um war es die Auf­klä­rung, die auch hier allen Über­trei­bun­gen, Ver­äu­ßer­li­chun­gen sowie der gegen den Pro­tes­tan­tis­mus gerich­te­ten Pole­mik ein Ende berei­tet hat. Heu­te ste­hen zwei ande­re, urbi­bli­sche Aspek­te im Vor­der­grund, die sich gera­de an der Fron­leich­nams­pro­zes­si­on gut able­sen las­sen: Zum einen stellt sie die Kir­che als das mit Chris­tus pil­gern­de Got­tes­volk dar; zum ande­ren erin­nert sie dar­an, dass der Glau­be der Welt, den Men­schen und ihren Nöten zuge­wandt und damit auch mis­sio­na­risch sein soll.

Die­se Sym­bo­lik war – wet­ter­be­dingt – in die­sem Jahr in Köß­larn auf ein Mini­mum redu­ziert und fand nur in der Kir­che selbst statt, frei­lich mit dem schö­nen Neben­ef­fekt, dass sich des­halb auch ein­mal die Sei­ten­al­tä­re einer beson­de­ren Auf­merk­sam­keit erfreu­en durften. 

Vikar Ber­nard Che­emala­pen­ta hob in sei­ner Pre­digt das Wesent­li­che die­ses Fes­tes her­vor: die rea­le Gegen­wart Chris­ti im eucha­ris­ti­schen Brot, die sich in den Ges­ten der Ver­eh­rung und Anbe­tung (Pro­zes­si­on, Knie­beu­ge, Weih­rauch) wider­spieg­le. Das eucha­ris­ti­sche Brot sei der wah­re Leib Chris­ti, des­sen gläu­bi­ger Emp­fang uns in die­sen einen Leib Chris­ti ein­glie­de­re. Als Glie­der die­ses mys­ti­schen Her­ren­lei­bes sei­en wir geru­fen, ein­an­der Lie­be und Respekt entgegenzubringen. 

Die rege Betei­li­gung der Ver­ei­ne, die musi­ka­li­sche Gestal­tung durch die Blä­ser­grup­pe Köß­larn (Lei­tung: Armin Wie­ser) sowie die Kom­mu­ni­on­kin­der, die wie üblich das Aller­hei­ligs­te mit Gir­lan­den beglei­te­ten, tru­gen mit dazu bei, dass trotz aller wet­ter­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen eine sehr fest­li­che Fron­leich­nams­fei­er statt­fand. -ni


Fronleichnam Koesslarn

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