Die katholische Kirche ist weltumspannend, sie verbindet Christen aller Erdteile. Wie sehr der gelebte Glaube anderer Kulturen auch die Kirche in Europa bereichern kann, erfuhren die Teilnehmer des Wallfahrtsgottedienstes in Kößlarn. Aus der indischen Heimatdiözese von Vikar Bernard Cheemalapenta war Bischof Moses Prakasam gekommen, zusammen mit drei weiteren indischen Priestern, die in Deutschland tätig sind. Sie feierten zusammen mit Pfarrer Jörg Fleischer und mit dem für die indischen Priester zuständigen Pfarrer Günter Müller aus Pfeffenhausen die hl. Eucharistie anlässlich der Sternwallfahrt des Pfarrverbandes Rotthalmünster.
In seiner Predigt hob Bischof Moses hervor, dass Gott unsere Herzen erweitere und wir umso mehr empfangen, je mehr wir glauben. Danach schilderte der Bischof, welche Last er in der Sorge um seine Diözese zu tragen habe. So ist er verantwortlich für 185 Priester, hunderte von Ordensleuten und Katecheten und 2500 Kinder, die über die Kirche Schulbildung und Schulspeisung erfahren. Zu seinen Aufgaben gehöre auch der Bau und die Reparatur von Dorfkirchen und Pfarrhäusern sowie von Schulen selbst in den entlegensten Dörfern. Seine Diözese kümmere sich auch um die Leprakranken und die körperlich und geistig behinderten Kinder. Bischof Moses übermittelte den Dank seiner Gläubigen für die finanzielle Unterstützung und versprach, dass er und die Menschen in seiner Diözese täglich für die Wohltäter beteten. Ohne die Spenden aus den reichen Ländern könne die Kirche in Indien nicht humanitär und missionarisch wirken.
Die indischen Priester bereicherten den Gottesdienst mit zwei liturgischen Gesängen aus ihrer Heimat und beteten am Schluss das Ave Maria in ihrer Landessprache. Der Kirchenchor unter der Leitung von Julia Hainthaler war für die weitere musikalische Gestaltung verantwortlich. Am Ende des feierlichen Gottesdienstes sprach Vikar Bernard Cheemalapenta seinen ganz besonderen Dank an den Bischof aus, der ihn vor 17 Jahren zum Priester geweiht und ihn stets gefördert habe. Er betonte: „Nicht die Glücklichen sind dankbar, sondern die Dankbaren sind glücklich.“ Helga Endisch überreichte im Namen des Missionskreises dem Bischof eine Spende. Der Wallfahrtsgottesdienst findet immer am ersten Sonntag des Monats statt, der nächste ist am 04. August. ‑ni