Besonders feierlich begingen die Teilnehmer am Kößlarner Wallfahrtsgottesdienst im April den Weißen Sonntag, der die Osteroktav liturgisch abschließt. Als Gastprediger und Hauptzelebrant war Pater Adam Litwin MS geladen, der viele Jahre die Wallfahrt in der Sammarei betreute, nunmehr aber das Seelsorgeteam der Pfarrei Pocking verstärkt und bereichert. Mit ihm zelebrierten Vikar Bernard Cheemalapenta und dessen in Würzburg promovierender Mitbruder Pater Reddy Thumma.
Seit dem Jahr 2000, als der hl. Papst Johannes Paul II. die polnische
Ordensschwester Faustyna Kowalski heiliggesprochen hatte, wird der
Sonntag nach Ostern auch als „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“ weltweit gefeiert. Damit bringt die Kirche zum Ausdruck, dass Gottes unermessliches Erbarmen seinen realen Grund wie auch seinen höchsten Ausdruck in den österlichen Geheimnissen von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu habe. So sprach auch Pater Litwin in seiner Predigt über die alltäglichen großen und kleinen Wunder, die Gott in seiner Barmherzigkeit auch in unserer Zeit wirke, und hob hervor, dass gerade dieser Sonntag ein besonderer Tag der Gnade und des Heils sei. Pater Litwin entfachte ein wahres Feuerwerk von Beispielen göttlicher Liebe zum Menschen, die er selbst als Seelsorger erleben durfte und die allesamt mit der besonderen Bitte um Gottes Barmherzigkeit verbunden waren. Gott wolle in allen Nöten angerufen werden, und zwar gerade auch von den Sündern, die sich von ihm entfernt haben. Dabei stellte Litwin auch das auf Veranlassung von Sr. Faustyna gemalte Jesusbild vor, das die Ordensschwester in ihren Visionen geschaut hatte, und rief die Gläubigen dazu auf, vor diesem Bild zu beten und bewusst auch den Augenkontakt zu diesem Bild zu suchen. Mit sehr meditativen und eindrucksvollen Gesängen unterstrich Kößlarns Kirchenchor unter Leitung von Julia Hainthaler diese Botschaft. Am Ende wurden wie üblich die mitgebrachten Andachtsgegenstände gesegnet.